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Mauereidechse
Reptil des Jahres 2011

Große Ehre für die Mauereidechse: Sie ist das "Reptil des Jahres 2011". Für die Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau ein Grund, das bis zu 25 Zentimeter lange Kriechtier, das man auch im Kreis Groß-Gerau noch vielerorts antreffen kann, samt seiner Schwester, der Zauneidechse, etwas näher vorzustellen.

Verbreitungsgebiet
Das Verbreitungsgebiet der Mauereidechse reicht von Nordspanien bis nach Nordwest-Anatolien und von Südgriechenland (Pelepones) bis in die südlichen Niederlande bzw. in den Bonner Raum. In Deutschland ist sie vorwiegend in niedrigen Höhenlagen anzutreffen, und hier vor allem in den wärmebegünstigten Hanggebieten der Flüsse Rhein, Neckar, Mosel, Saar, Nahe und Lahn. Mauereidechsen sind hell- bis mittelbraun oder gräulich gefärbt. Von der Augenregion bis auf die Schwanzwurzel verläuft ein dunkles Seitenband, das sich bei den Männchen häufig in eine Netzstruktur auflöst, bei den Weibchen und Jungtieren aber meist deutlich erkennbar ist. Aufgrund ihrer zwar schlanken, aber kräftigen Beine mit langen Zehen sind sie ausgezeichnete Kletterer, denen es gelingt, auch senkrechte Flächen zu überwinden.

Beobachtungszeitraum
Weil die Tiere keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe halten, kann man sie an sonnenreichen Tagen bereits im Februar beobachten. Im milden Herbst ist die Mauereidechse oftmals bis Mitte oder Ende Oktober anzutreffen.

Lebenserwartung
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt vier bis sechs Jahre, wobei einzelne Tiere auch zehn Jahre alt werden können.

Nahrung
Die Eidechsen ernähren sich von Kleintieren wie Insekten, Spinnen, anderen Gliedertieren, Würmern und Schnecken, mögen aber auch reife süße Früchte (z.B. Weintrauben).

Feinde
Selbst werden sie vor allem zur Beute von größeren Vögeln, im Siedlungsbereich gehören Katzen zu ihren häufigsten Feinden.

Rote Liste / FFH-Richtlinie
Die Mauereidechse wird in der Roten Liste Deutschland geführt und ist sowohl durch die europaweite FFH-Richtlinie als auch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Gefährdet sind die Bestände insbesondere durch die Flurbereinigung in den Weinanbaugebieten sowie den Um- und Ausbau von Bahnstrecken. Etwas besser sieht es im Kreis Groß-Gerau aus: Hier haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Tiere in der Nähe von Bahngleisen neu angesiedelt.

Zauneidechse
Die Zauneidechse ist die etwas größere Schwester der Mauereidechse und wird bis zu 27 Zentimeter lang. Sie ist gedrungener, hat einen kompakteren, leicht abgeflachten Körper und ist relativ kurzbeinig. Ihr Kopf ist kurz, hoch und stumpfschnäuzig. Die Grundfarbe von Oberkopf, Rücken und Schwanz ist bräunlich. Die Männchen tragen in der Paarungszeit in der Regel eine ganz oder teilweise grüne Grundfärbung. Das Zeichnungsmuster von Rücken und Flanken weist Flecken, Linien oder Bänder auf. An den Flanken sind die typischen großen weißen, dunkel umrahmten Augenflecken ausgebildet, die bei Jungtieren bis zu drei Reihen pro Flanke bilden können, bei älteren Männchen aber oft nicht mehr erkennbar sind.

Vorkommen im Kreis Groß-Gerau
Vorkommen sind in Gernsheim, Stockstadt, Goddelau, Groß-Gerau und Nauheim bestätigt - hier jeweils direkt im bzw. im Umfeld des Schotterbetts der Bahngleise, in einzelnen Fällen aber auch an steinigen und sonnigen Orten abseits der Bahn. Am längsten sind sie am Gernsheimer Bahnhof nachgewiesen.

Wer die Tiere beobachten möchte, hat dafür an den Mauern des Gernsheimer Friedhofs sowie in Groß-Gerau an der Mauer in der Mainzer Straße / Kirchgartenstraße gute Chancen.

Nähere Informationen zum "Reptil des Jahres 2011" gibt es bei der Kreisverwaltung Groß-Gerau (Untere Naturschutzbehörde, Telefon 06152/989-676)


Männliche Mauereidechse
Gut getarnt: männliche Zauneidechse
Weibliche Mauereidechse
Mauereidechse
Weibliche Zauneidechse
Männliche Mauereidechse
Männliche Mauereidechse
Männliche Mauereidechse
Männliche Zauneidechse

Fotos (von links oben):

1. Männliche Mauereidechse
Gut  erkennbar ist das netzartig aufgelöste Grundmuster. Einige männliche Mauereidechsen haben leuchtend blaue Flecken an den seitlichen Bauchschildern. Das ist von Population zu Population unterschiedlich. Der Kopf ist flach und spitzschnäuzig. (im Gegensatz zur Zauneidechse: nicht so flach und rundschnäuzig)
2. Weibliche Mauereidechse (Jungtier)
Die Jungtiere der Mauereidechse sehen wie Miniaturausgaben der adulten Tiere aus. Schon nach dem Schlupf kann man hier die typische weibliche Zeichnung mit zwei durchgehenden hellen Bändern an den Flanken erkennen.
3. Männliche Zauneidechse
4. Weibliche Zauneidechse
5. Weibliche Mauereidechse
Mit typischem Zeichnungsmuster - allerdings ist diese Exemplar wenig kontrastreich.
6. Weibliche Zauneidechse
Gut erkennbar: der Kopf ist nicht so flach wie bei der Mauereidechse und rundschnäuzig; schön erkennbar auch die typischen Ozellen (helle Flecke die dunkel umrandet sind).
7. Männliche Mauereidechse
Viele Mauereidechsen sind an Kehle und Bauch gelb, orange oder rostrot gefärbt. Auf diesem Foto sieht man schön, wie die Sammelgattung "Halsbandeidechsen" zu ihrem Namen kam. Die Schuppenreihe die den "Hals" begrenzt, ist bandartig angeordnet. Gut erkennen kann man auch die Krallen, die der Mauereidechse das gute Klettern ermöglicht. (Diese männliche Mauereidechse wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes gefangen)
8. Männliche Mauereidechse
Mit typischen "aufgelöstem Grundmuster"; junges erwachsenes Tier 1-2 Jahre
9. Männliche Zauneidechse
Zur Paarungszeit sind die Männchen ganz oder größtenteils grün gefärbt. Der Körper ist insgesamt kompakter und kräftiger als bei der Mauereidechse
10. Männliche Zauneidechse

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Mauereidechse
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