Besucherzentrum
Im August 2010 wurde an der Grube Messel das neue Besucher- und Informationszentrum Grube Messel (BIZ) vom Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und der
Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, feierlich eröffnet.
Die
Baukosten betrugen 7,56 Mio. Euro und die Kosten für die
Inneneinrichtung 2,10 Mio. Euro. Baubeginn war im Frühjahr 2008.
Auftrag
Das Zentrum soll Informationen zur Grube Messel und die wertvollen Fossilienfunde unterhaltsam vermitteln und atmosphärisch erlebbar machen, ohne dabei auf fundierte Fakten und wissenschaftliche Hintergründe zu verzichten. Die Geschäftsführerin, Dr. Marie-Luise Frey, betont, dass es sich nicht um ein Museum handelt, sondern die Neugier auf die Wissenschaft rund um den Ölschiefer geweckt werden soll.
Weltnaturerbe
Die Fossilienfundstätte Grube Messel wurde durch Anerkennung der UNESCO am 8. Dezember 1995 in die Weltnaturerbeliste aufgenommen. Dies beinhaltet auch die Verpflichtung, die Grube in angemessener Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Gebäude
Das
Besucher- und Informationszentrumszentrum ist ein weitgehend eingeschossiger Bau. Er ist aus Räumen zusammengesetzt, die sich zwischen monolithischen Wandscheiben aufspannen. Somit wird die Schichtung des Ölschiefers, welche die grafische Grundidee des Gebäudeentwurfs bildet, verdeutlicht und der Besucher durchwandert sinnbildlich die Erdschichten. Die schrägen Wände sind bewusst an die Form des Ölschiefers, in dem die Fossilien gefunden wurden und immer noch gefunden werden, angepasst.
Architekten, Landschaftsplaner und Szenographen haben ein Gesamtkonzept entwickelt, das
sich gegenseitig ergänzt.
Rundgang
Der Besucher sollte sich zuerst in einem kleinen Kino im Eingangsbereich einen vor Ort gedrehten Spielfilm zum Thema Grube Messel anschauen.
Bei dem Rundgang durch Räume, die verschiedenen Themen gewidmet sind, erfährt der Besucher Wissenswertes zum Beispiel zu den Themen Landschaft, Vulkanismus oder Dschungel.
Einer der Höhepunkte ist eine virtuelle „Fahrt in die Tiefe“. Die kaleidoskopische Zeitreise in die Welt der Gesteine bietet eine 360°-Projektion und simuliert eine Bohrung bis in eine Tiefe von 433 Meter.
Am Ende des Rundganges erwartet den Besucher eine Schatzkammer mit fossilen Funden der Grube Messel.
Der Besucher durchwandert die Erdschichten sinnbildlich in einem einmaligen Raumgefüge, das keine Analogie zu herkömmlichen Gebäuden aufkommen lässt. Der weitgehend eingeschossige Bau setzt sich aus Räumen zusammen, die sich zwischen monolithischen Wandscheiben aufspannen und somit die Schichtung des Ölschiefers widerspiegeln. Diese Gestalttypologie setzt sich in den Außenanlagen fort. Das Thema der Schichten wiederholt sich in Form von Mauern im Außenraum. Unterschiedliche Themengärten wurden angelegt: das heutige Messelbiotop, Maarvulkanismus / Bohrung, Regenwald und Klima, ursprüngliche Pflanzenfamilien. Ein Welten- und Expeditionsgarten bietet vor allem Kindern die Möglichkeit, die Natur zu erkunden.
Betreten der Grube
Das Betreten der Grube ist aus Denkmalschutz- und Sicherheitsgründen nur im Rahmen von Führungen möglich.
Führungen / Programme
Für Einzelpersonen und Kleingruppen finden ganzjährig Führungen durch die Ausstellung des Welterbes statt.
Für Gruppen ist die Grube Messel das ganze Jahr über interessant. Es gibt passende Angebote für Wandergruppen, Firmenausflüge oder Schulklassen. Geo- und Biowissenschaftler geben spannende Einblicke in die Messler Urwelt vor 47 Millionen Jahren.
Programm
Barrierefrei
Das Besucherzentrum ist komplett barrierefrei entwickelt. Sanitäre Einrichtungen, Lift und ausreichend Platzbedarf zwischen den Objekten. Leider sind einige Monitore für Rollstuhlfahrer eingeschränkt sichtbar.
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Kostenfreier Teil
Teile des Zentrums sind öffentlich -kostenfrei- zugänglich. Dazu gehört der "Finger", von dem aus man zwischen Bäumen hindurch einen Panoramablick in die Grube hat und der "Zeitgarten", einer von drei Themengärten.
Eine Cafeteria eröffnete im Oktober 2010.
Nahverbindungen
Ein Bähnchen pendelt zwischen Grube, Bahnhof Messel und dem Museum in der Ortsmitte.
Architekturpreis
Für das Besucher- und Informationszentrum Grube Messel hat das Büro Landau + Kindelbacher, München, gezeichnet. Mit seiner Ausstellung der Grabungsfunde der vergangenen Jahre öffnet es an der UNESCO-Welterbestätte ein beeindruckendes Fenster in die Vorgeschichte menschlichen Lebens. Das Land hat dort knapp 9,7 Millionen Euro aufgewendet.
2011 erhielt das Büro den alle drei Jahre vom Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst verliehenen
Architekturpreis "Auszeichnung vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2011"
Ausstellungsorte mit Fossilien aus der Grube Messel:
Senckenberg
Forschungsinstitut und Naturmuseum
Tel.: 069/7542-0
Fax: 069/746238
E-Mail
Öffnungszeiten:
Mo., Di., Do., Fr: 9 - 17 Uhr
Mi.: 9 - 20 Uhr
Sa., So. und an Feiertagen: 9 - 18 Uhr
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt
Hessisches Landesmuseum Darmstadt ( HLMD)
Tel.: 06151/165703
Fax: 06151/28942
E-Mail
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
Museumsverein Messel e.V.
1. Vorsitzende: Annegret Höllwarth
Tel.: 06159/5119
Fax: 06159/715741
Eintritt frei
Öffnungszeiten:
April - Oktober:
Di.- So.: 14 - 17 Uhr
So. + Feiertags zusätzlich: 10 - 12 Uhr
November - März:
Sa.: 14 - 16 Uhr
So.: 10 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
Albert-Schweitzer-Str. 4a
64409 Messel
Weitere Informationen
#Grube Messel
#Messel on Tour
Ausstellung fossiler Schätze aus dem UNESCO-Weltnaturerbe-Denkmal.
2009: Neue Funde präsentiert
#Fotostrecke
Mit dem Besucher- und Informationszentrum Grube Messel hat die Fossilienfundstätte einen auch optisch ansprechbaren Rahmen erhalten.
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