"Schatzinsel Kühkopf"
Projekt
Nach Verständigung über eine Projektpartnerschaft des Landes mit der Gemeinde Stockstadt am Rhein und anderen Partnern Anfang 2010 wurde mit den Baumaßnahmen im Juli 2010 begonnen. Ziel war es in den ehemaligen Stallungen und dem Speicher im Nordflügel des Hofguts Guntershausen ein Besucher- und Informationszentrum für Hessens größtes Naturschutzgebiet entstehen zu lassen. Bis zur Inbetriebnahme im April 2014 wurden rund 2,2 Millionen Euro für die denkmalgerechte Gebäudesanierung verwendet.
Der Innenausbau des Umweltbildungszentrums und die Gestaltung der Ausstellung „Mitten im Fluss“ wurden nach Vorgaben der von den Partnern verabschiedeten Konzeption für rund 760.000 Euro realisiert.
Ausstellung
In den behutsam restaurierten Stallungen findet sich die Ausstellung „Mitten im Fluss“. Hier werden die Besucher durch viele interaktive Ausstellungsobjekte mit eingebunden. Zum Beispiel beim begehbaren Totholzbaum, der über diesen erstaunlichen Lebensraum aufklärt oder mit einem anschaulichen Flutmodell der Auenlandschaft des hessischen Rieds.
Ziel ist es den Besuchern Einblicke in den Naturschutz zu vermitteln, nach dem Motto „Erlebnis – Bildung – Verantwortung“. „Ich wünsche mir, dass das neue Informations- und Bildungszentrum "Schatzinsel Kühkopf" neugierig macht auf unsere Umwelt und Impulse gibt für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Naturerbe“, so Hessens Umweltministerin Priska Hinz während der Eröffnung im April 2014.
Naturschätze eindrucksvoll inszeniert
Die Schätze und die außergewöhnliche Artenfülle bekannt und erlebbar zu machen, vor allem aber die Neugier auf die Natur zu wecken, ist das Ziel der Dauerausstellung „Mitten im Fluss.“ Dazu sind beispielhaft einige der Naturschätze im besonderen Ambiente des ehemaligen Kuhstalls eindrucksvoll in Szene gesetzt: mit Objekten zum Anfassen, Ausprobieren, Hineinhorchen
und Entdecken.
Welche Bedeutung das Element Wasser für den Kühkopf hat, wird gleich am Eingang deutlich: Hier steht man mit den Füßen „mitten im Fluss“ und kann Rheinfischen „hinterherjagen“. Ein besonderer, spielerischer Effekt, der nicht nur Kindern Spaß macht.
Im Zentrum der Ausstellung, direkt am Futtertisch des alten Kuhstalles, findet sich die große „Schatzkarte“ mit den Höhepunkten des Naturschutzgebietes.
Verschiedene Schätze präsentieren sich den Besuchern in den einzelnen Vierungen unter dem alten Stallgewölbe. Außergewöhnliche Auenbewohner werden hier vorgestellt, z. B. die Wassernuss, der Blaue Frosch oder die Rheinschnake – in beeindruckender Vergrößerung über den Köpfen der Besucher schwebend. Daneben kann man an einem Modell die Aue „unter Wasser setzen“, in einem alten Baum Spechtlaute erraten oder mitten in einen überdimensionierten „Kühkopf-Apfel“ schlüpfen.
Die lebensgroße Kuh am ehemaligen Futtertisch erinnert an die frühere
Nutzung des Raumes.
Im ehemaligen Schweinestall taucht man als Besucher ein in die Unterwasserwelt von Haupt- und
Altrhein. Im „begehbaren Aquarium“ lernt man verschiedene Wasserbewohner und ihre Geschichte kennen. Wie das Wasser den Kühkopf bei einem Hochwasser flutet und an welchen Stellen man
trockene Füße behalten kann, zeigt das große Hochwassermodell in der Mitte des „Aquariums“.
Lehr- und Schauimkerei
Auf der Rückseite des Infozentrums befindet sich die im Jahr 2016 feierlich eröffnete Lehr- und Schauimkerei.
Unter dem Motto „Natur verbindet – gemeinsam für die Bewahrung von Wissen und regionaler Identität im ländlichen Raum“ wurde ein weiterer Baustein in der Umsetzung eines ganzheitlichen Bildungskonzepts im Umweltbildungszentrum geschaffen.
Hofgut Guntershausen
Auf dem gleichen Gelände und in unmittelbarer Nachbarschaft
befindet sich das renovierte Herrenhaus des Hofguts Gunterhausen.
Die Geschichte des Naturschutzgebietes, des Hofguts und der Umgebung sind in Dauerausstellungen abgebildet.
Kunstausstellungen von Künstlern der Region vervollständigen das Angebot.
Hofgut Guntershausen
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Ausflüge, Führungen und Vorträge
Mitarbeiter von Hessen-Forst und des UNESCO-Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald sowie zahlreiche Ehrenamtliche werden künftig ein breit gefächertes Programm mit Ausflügen, Führungen und Vorträgen für Besucher anbieten.
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