ASP: Anstrengungen zeigen erste Erfolge, dürfen aber nicht aufhören: Gemeinsam die Seuche besiegen (06.08.2025)
KREIS GROSS-GERAU – Es ist ruhiger geworden rund um die Afrikanische Schweinepest (ASP), die Mitte Juni 2024 erstmals auftrat und vor einem Jahr viele Menschen in Atem gehalten hat. Von den seitdem 1480 beprobten Tieren und Knochen sind bislang 604 positiv auf ASP untersucht worden (Stand 5.8.2025). Die Abstände werden größer, in denen das Virus in toten Wildschweinen entdeckt wird. Der jüngste Fall eines positiv auf ASP getesteten Wildschweinkadavers war Ende Juni (am 28. Juni gesund erlegt).
„Das macht mich zwar verhalten optimistisch, dass wir die Seuche in den Griff bekommen können. Aber es bedeutet nicht, dass alles schon gut ist. Wir wussten von Anfang an, dass wir uns mit der ASP auf einem Marathon befinden. Wir sind noch weit davon entfernt, komplett ASP-frei zu sein. Dass es aktuell jedoch relativ gut aussieht, ist auf das Zusammenwirken der verschiedenen Gegenmaßnahmen zurückzuführen. Daher sollten wir auf keinen Fall Vorsicht und verantwortungsvolles Verhalten aufgeben“, bewertet Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan die Lage.
Zu den Maßnahmen der ASP-Bekämpfung im Kreis, die Wirkung zeigen und erste Erfolge mit sich bringen, gehören die intensive Kadaversuche, die Jagd, Einhaltung aller Regeln in der Landwirtschaft und umsichtiges Verhalten in der Bevölkerung. Die Jäger wirken – seit sie es dürfen – aktiv mit und reduzieren den Wildschweinbestand. Darum gibt es kaum noch Totfunde.
Der weit fortgeschrittene Zaunbau trägt dazu bei, dass sich (infizierte) Tiere nicht weiter in der Region verteilen. Dass Wildschweinrotten im Sommer, wenn viel Nahrung vorhanden ist, recht standortfest sind, trägt ebenfalls dazu bei, dass das Virus weniger verschleppt wird. Inzwischen gibt es – vor allem durch das Seuchengeschehen - einige Areale im Kreisgebiet, die wildschweinfrei sind. Auch die Abschüsse tragen dazu bei: Bis Ende März 2025 wurden 107 Wildschweine erlegt, zwischen 1. April und 29. Juli waren es 647.
„Die Wildschwein-Population ist bereits drastisch reduziert. Das ist wichtig, denn nur dann, wenn es möglichst wenige potenzielle Empfängertiere für das Virus gibt, können wir eine Infektions-Unterbrechung und das Seuchenende erreichen“, so Adil Oyan.
Eine bedeutende Rolle nimmt auch die Bevölkerung ein. Denn auch wenn es aktuell z.B. keine Vorgaben mehr für Hundehalterinnen und -halter gibt, was die Anleinpflicht angeht, hilft es doch, wenn die Haustiere im Wald angeleint bleiben. Damit sie nicht, dem Jagdtrieb folgend, Wildschweine beunruhigen und versprengen. Genauso wichtig ist es, die Türen in den Festzäunen immer nach dem Durchgehen sorgfältig zu verschließen und Zaunschäden zu melden. Auch dies hilft, die Seuche zu begrenzen und am Ende zu besiegen.
„Natürlich ist der Kreis Groß-Gerau keine Insel. Auch in den Nachbarkreisen, die von ASP betroffen sind, müssen die Vorsichtsmaßnahmen greifen. Nur gemeinsam können wir Südhessen auf Dauer wieder ASP-frei machen“, appelliert der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan an das Verantwortungsgefühl aller.
Dass die Situation heute deutlich stabiler wirkt als noch vor wenigen Monaten, ist nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz vieler Fachleute zu verdanken: Vor allem das Veterinäramt, das seit Beginn des Ausbruchs mit hoher Professionalität, Umsicht und großem Engagement agiert, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Unterstützt wird es dabei von zahlreichen weiteren Fachabteilungen, deren koordiniertes und engagiertes Zusammenwirken maßgeblich zu den bisherigen Erfolgen beigetragen hat.
„Ohne den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Monaten über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus Verantwortung übernehmen, stünden wir heute nicht so gut da“, hebt Oyan hervor. „Diese intensive und disziplinierte Arbeit im Hintergrund verdient große Anerkennung.“
Hilfreiche Infos aus der jüngsten Pressemitteilung des Landes zu ASP an der Landesgrenze zwischen Hessen und NRW:
Was können Wanderer und Hundebesitzer tun?
Jeder kann helfen, die Ausbreitung zu verhindern – vor allem durch richtiges Verhalten im Wald:
- Hunde anleinen: Im Wald und auf Feldern sollten Hunde an der Leine geführt werden. So werden Wildschweine nicht aufgescheucht oder in neue Gebiete getrieben.
- Auf den Wegen bleiben: Halten Sie sich an die markierten Wege in Wäldern. Vermeiden Sie es, in dichte Unterholzgebiete zu gehen.
- Keine Essensreste wegwerfen: Werfen Sie Essensreste wie Wurstbrote auf keinen Fall achtlos weg. Ob im Wald oder auf Rastplätzen: Wildschweine werden durch diese Lebensmittel angelockt. Das Virus überlebt in nicht ausreichend erhitzten Fleischprodukten, wie z.B. Schinken über lange Zeit. Entsorgen Sie Abfälle daher ausschließlich in geschlossenen Mülltonnen oder nehmen Sie sie wieder mit.
- Wildschweine nicht füttern: Bitte füttern Sie kein Wild. Das lockt Wildschweine an Zäune oder Wege und erhöht die Infektionsgefahr.
- Tote Tiere melden, aber nicht berühren: Sehen Sie ein totes Wildschwein, halten Sie Abstand und melden Sie den Fund wie oben beschrieben. Auch Hunde sollten nicht an Kadavern schnüffeln. Wenn doch einmal Kleidung oder Pfoten in Kontakt mit einem Kadaver gebracht wurden, waschen Sie diese danach sorgfältig ab und sorgen für eine Desinfektion der Kleidungsstücke.
So helfen Sie aktiv mit, unsere Natur und die heimischen Tierbestände zu schützen.
Wie können Jäger helfen?
Jägerinnen und Jäger spielen eine Schlüsselrolle:
- Verstärkte Bejagung: Wo erlaubt, soll die Schwarzwilddichte durch jagdliche Maßnahmen spürbar gesenkt werden. Das gilt bereits jetzt. Weniger Wildschweine bedeuten eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass ein infiziertes Tier das Virus verbreiten kann.
- Funde an die zuständige Veterinärbehörde melden. Die Bergung erfolgt dann durch geschultes Personal.
- Zäune kontrollieren: Wenn möglich, überprüfen Sie den Zustand der errichteten Elektro-Schutzzäune und halten Sie Tore geschlossen. Wenn Ihnen Beschädigungen auffallen, melden Sie diese umgehend der zuständigen Veterinärbehörde. Jeder intakte Zaun hilft, Infektionsketten aufzubrechen.
Was können Landwirte tun?
Schweinehalter sollten jetzt besonders auf die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen achten:
- Seuchenhygiene beachten: Lassen Sie keine Fremden oder Tiere unbeaufsichtigt in Ihre Betriebsstätten. Stellen Sie Desinfektionsmatten und -spender an den Ein- und Ausgängen bereit. Reinigen Sie regelmäßig Arbeitsbereiche und Geräte, die mit Schweinen zu tun haben.
- Futter sichern: Lagern Sie Futter, Einstreu und Reste so, dass Wildschweine nicht herankommen. Bewahren Sie tierische Abfälle immer möglichst kühl und für Tiere und Unbefugte unzugänglich auf.
- Erkrankungen melden: Wenn Ihre Schweinehaltung in einer ASP-Sperrzone liegt, dann melden Sie bitte jede Veränderung im Bestand – besonders bei Fieber oder Atemnot. Ihr zuständiger Tierarzt kann sie im Bedarfsfall unterstützen. Im Verdachtsfall werden Proben im Labor untersucht.
- Strikte Zutrittskontrolle für Schweineställe: Vermeiden Sie unnötigen Besuch im Schweinestall. Wenn Sie aus einem ASP-Gebiet zurückkehren oder nach einer Jagd, waschen Sie sich gründlich und desinfizieren Sie Ihre Kleidung. Stellen Sie sicher, dass Arbeitsfahrzeuge sauber sind. Betreten Sie Ihre Schweinehaltung nicht mit Jagdkleidung. Verhindern Sie den Zugang zu Schweineställen für Hunde, insbesondere für Jagdhunde.

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16. Juni 2025
Pressekonferenz des Kreises Groß-Gerau zur Afrikanischen Schweinepest: Drastische Bilanz eines Seuchenjahrs
KREIS GROSS-GERAU – „Wir haben einen ASP-Verdachtsfall im Kreis – dies ist keine Übung“ – mit diesen Worten wurde am Freitagabend, 14. Juni 2024, Amtstierärztin Dr. Katrin Stein vom Leiter des Veterinäramts alarmiert. Tags drauf die Bestätigung durch das Friedrich-Löffler-Institut als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Das Virus war bei einem krank erlegten Wildschwein in Rüsselsheim nachgewiesen worden. Die Afrikanische Schweinepest hatte Hessen freilich schon früher erreicht. Wie sich später herausstellen sollte, war das älteste infizierte Tier bereits Ende März / Anfang April verendet. Die Seuche hatte sich unbemerkt ausbreiten können.
Seit einem Jahr fährt der Kreis Groß-Gerau im Krisenmodus: Veterinäramt, Fachbereiche der Kreisverwaltung, Landwirtschaft, Schweinehaltungen, Forstamt, Jagdverband arbeiten Hand in Hand, um die für Wild- und Hausschweine tödliche, für andere Tiere und den Menschen ungefährliche Seuche einzudämmen. Bei einer Pressekonferenz zogen der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan und Experten von Veterinäramt, Jagd, Landwirtschaft und Forsten eine vorläufige Bilanz. „Die Bekämpfung der Tierseuche ist auch nach zwölf Monaten noch längst nicht ausgestanden“, sagte Oyan. „Durch Restriktionszonen, Wildschutzzäune, Drohneneinsätze mit Wärmebildtechnik und den Einsatz von speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden hatte die Ausbreitung des Virus deutlich verlangsamt und eingedämmt werden können.“
„ASP zählt zu den herausforderndsten Tierseuchensituationen, die unser Kreis je bewältigen musste“, sagte Oyan. In der Tat ist der Arbeitsaufwand allein für die Verwaltung enorm: Vierzig Mal hat der Verwaltungsstab getagt, es gab viele ASP-Runden intern und extern mit Fachleuten, zudem 27 Bürgermeister-Dienstversammlungen. Das Rechtsamt des Kreises fertigte 42 Allgemeinverfügungen an. Seit dem 15. Juni 2024 wurden 1474 Proben von Wildschweinen genommen, 601 mit positivem Ergebnis. In acht Hausschweinhaltungen mussten über 3500 Tiere tierschutzgerecht getötet werden. Das Veterinäramt hat 2024 binnen weniger Wochen rund 3000 Erntegenehmigungen erteilt. Etwa 22000 Hektar Kreisfläche (gesamt 45.300 Hektar) wurden bei den kreiseigenen Einsätzen seit März 2025 abgesucht, viele Sektionen wurden mehrmals abgesucht.
Der Umgang mit der ASP zeige aber auch, dass unsere Krisenstrukturen funktionierten, so Oyan. Dass so viele Menschen – von Behörden über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zum Ehrenamt – trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten an einem Strang gezogen hatten, habe die Wirksamkeit der Maßnahmen entscheidend erhöht. Landwirte hätten „hoch professionell agiert“ und – so schmerzhaft und existenzbedrohend Anordnungen waren – die Tötungen ihrer Tiere mitgetragen.
Die Jägerschaft habe durch intensive Bejagung und Beprobung unter Auflagen und Einschränkungen wesentlich zur Seuchenbekämpfung beigetragen. HessenForst habe organisatorisch und operativ eine tragende Rolle in der ASP-Bekämpfung ausgefüllt, sagte Oyan.
Städte und Gemeinden hätten Personal bereitgestellt und mit der Kreisverwaltung kooperiert, zahlreiche Helferinnen und Helfer, ob Veterinäramt, Katastrophenschutz oder Ehrenamt, hatten bei der Kadaversuche unter oft schwierigen Bedingungen mitgewirkt. Oyan dankte ausdrücklich dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat für die fachliche, kommunikative und finanzielle Unterstützung. Doch trotz aller Bemühungen, sei bislang die entscheidende Frage nicht geklärt, so Amtstierärztin Dr. Stein: Wie kam das Virus in die Schweinehaltungen? Insekten wie Fliegen oder Schnaken seien keine relevanten Überträger, der Eintragsweg sei nach wie vor unklar. Stein: „Wir wissen nur, dass das Virus vermutlich aus Südost-Europa stammt.“
Entscheidend zur Eindämmung der Seuche sei, die Viruslast in der Wildschweinpopulation zu senken, da Einträge in Hausschweinhaltungen meist in Gebieten mit einer hohen Viruslast aufgetreten seien. Wildschweine sterben laut Dr. Stein einen langsamen, qualvollen Tod: Hohes Fieber, Krämpfe, Blutungen seien typisch für den Verlauf der Krankheit. Und sie berichtete im Pressegespräch vom „Knochenjob Kadaverbergung“ – seit ein paar Monaten hat der Kreis dabei die Einsatzleitung inne, ebenso wie bei der Ausbildung der Kadaversuchhunde. 2000 Stunden Arbeitszeit wurden durch Mitarbeitende der Gefahrenabwehr, Feuerwehr, DRK und andere Hilfseinrichtungen allein bei den notwendigen Keulungen der betroffenen Hausschweinebestände geleistet. Die Verwaltung des Veterinäramtes arbeitet unter Hochdruck.
„Die Jägerschaft unterstützt das Land und die Landkreise seit der ersten Stunde, nachdem die ASP in Hessen aufgetreten ist“, erklärte Markus Stifter, Pressesprecher des Landesjagdverbandes Hessen. „Die Jägerinnen und Jäger spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der ASP, da durch die verstärkte Jagd der Wildschweinbestand und damit das Ansteckungsrisiko reduziert wird.“ Allein im April und Mai 2025 wurden im Kreis Groß-Gerau rund 460 Wildschweine erlegt – beinahe so viele, wie durch die Seuche selbst ums Leben kamen. Die Jäger seien wichtige Partner und Verbündete bei der Bekämpfung der ASP. „Unser Ziel ist es, durch gezielte Bejagung künftig wieder gesunde Schwarzwildbestände in den betroffenen Regionen zu ermöglichen“, ergänzte Stifter. Die Jägerschaft nehme ihren Hegeauftrag und die Verantwortung für die Tiergesundheit sehr ernst.
Klaus Velbecker, Leiter des Forstamtes Groß-Gerau, berichtete, dass auch die forstlichen Arbeiten stark eingeschränkt wurden. Zaunbau, Kadaverbergung und das Verschließen von Durchlässen seien enorme Zusatzaufgaben gewesen. Nach einem rund neun monatigen Jagdverbot stellt die Anpassung der Wildbestände, besonders beim wiederkäuenden Schalenwild, eine große Herausforderung dar. „ASP hat bei uns zu einem kompletten Aufgabenwechsel geführt“, so Velbecker. „Zügig Probleme angehen und erfolgreich bearbeiten, das hat im Zusammenspiel mit den beteiligten Behörden und der Verwaltung sehr gut geklappt“, lobte er die sehr gute Zusammenarbeit besonders zwischen dem Kreis Groß-Gerau und HessenForst Forstamt Groß-Gerau.
„Anfangs hatten wir noch gehofft, dass sich das Seuchengeschehen würde eingrenzen lassen“, erklärte Patrick Fülling, Vorsitzender des Kreisjägervereins Groß-Gerau. Doch die rasche Ausbreitung habe das Gegenteil gezeigt. Rund 1300 Wildschweine seien bislang pro Jahr im Kreis erlegt worden, Schwarzwild sei ein regionales Lebensmittel gewesen – aktuell könne selbst negativ getestetes Wildschweinfleisch nicht mehr vermarktet werden. Seit dem 1. April 2025 steht die noch intensivere Bejagung der Wildschweine oben auf der Agenda bei der Bekämpfung der Seuche. „Wir müssen die Schwarzwildbestände reduzieren, das ist aktiver Tierschutz, die infizierten Tiere leiden erheblich“, so Fülling.
Für Selina Müller vom Regionalbauernverband Starkenburg ist ASP „eine Katastrophe“. Landwirte hätten sich bei Ernte und Flächenbearbeitung stark einschränken, Anträge auf Genehmigungen beim Amt stellen müssen. Dramatisch sei die Lage in den schweinehaltenden Betrieben. „Völliger Stillstand in einem Bereich, der wie die Tierhaltung nie stillsteht.“ Langjährige Geschäftsbeziehungen seien ausgesetzt, die Vermarktung eingebrochen. „Betriebe sind in der Existenz bedroht, Familien in einem Ausmaß belastet, den wir uns nicht vorstellen können. Unverschuldet sind sie in diese Situation geraten“, sagte Müller: „Wir wünschen uns von der Politik, dass sie in Verantwortung geht. Die Betriebe brauchen eine Perspektive und verlässliche Rahmenbedingungen. Und wir alle brauchen auch in Zeiten von ASP eine Landwirtschaft mit Zukunft.“
Bildtext:
Seit einem Jahr im Krisenmodus: Der Kreis Groß-Gerau bilanzierte die Folgen der Afrikanischen Schweinepest bei einer Pressekonferenz. Das Bild zeigt von links: Patrick Fülling (Vorsitzender Kreisjägervereinigung), Klaus Velbecker (Hessen Forst), Dr. Katrin Stein (Veterinärmedizinerin Kreis Groß-Gerau), Adil Oyan (Erster Kreisbeigeordneter), Selina Müller (Geschäftsführerin Regionalbauernverband Starkenburg) und Markus Stifter (Landesjagdverband Hessen). Bild: Kreisverwaltung
Wiesbaden, 6. März 2025
Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen geht in eine neue Phase
Landwirtschaftsminister Ingmar Jung verkündet Änderungen für Jagd, Forstwirtschaft und Hundehalter +++ Aufhebung der Sperrzone III bei EU erwirkt
Die erfolgreiche Strategie des Hessischen Landwirtschaftsministeriums zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) macht weitere Lockerungen möglich: In den kommenden Wochen wird in vielen Gebieten die Einzeljagd auf Wildschweine (Schwarzwild) sukzessive wieder zugelassen, Forstwirtschaft wieder erlaubt und die Leinenpflicht für Hunde aufgehoben. Möglich wird das unter anderem durch den fortschreitenden Bau von Festzaun rund um die sogenannten Kerngebiete. Dort, wo feste Zäune eine Versprengung von Schwarzwild aus dem Kerngebiet heraus verhindern, empfiehlt das Landwirtschaftsministerium den Landkreisen und kreisfreien Städten eine Aufhebung des Jagdverbots. Teilweise ist dies bereits ab sofort möglich, in anderen Gebieten ab dem 1. April und in der Folge schrittweise in Abhängigkeit des Baufortschritts der Festzäune ( Karte mit schematischer Darstellung der Bereiche anbei ).
Die Lockerungen werden nach und nach gelten. Sobald relevante neue Zaunstrecken stehen, können weitere Kompartimente freigegeben werden. Die genauen Abmessungen der Gebiete, in denen die Lockerungen gelten, veröffentlichen die Landkreise und kreisfreien Städte jeweils per Allgemeinverfügungen. Das Landwirtschaftsministerium stellt dafür wie bislang eine Muster-Allgemeinverfügung bereit. Sobald die Jagd freigegeben ist, können auch die Einschränkungen für forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie die Leinenpflicht und das Wegegebot aufgehoben werden. Dabei bleiben die in der jeweiligen Kommune geltenden Regeln zur Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit unberührt. Im gesamten Kerngebiet war die Forstwirtschaft vorher bis auf Ausnahmen grundsätzlich verboten.
Wichtiger Beitrag durch die Jägerschaft zur Eindämmung der Tierseuche
Landwirtschaftsminister Ingmar Jung blickt knapp neun Monate nach Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Hessen auf ein erfolgreiches Krisenmanagement zurück und weiß um die wichtige Rolle der hessischen Jägerschaft: „Jägerinnen und Jäger haben uns bisher bei der Eindämmung der Tierseuche maßgeblich unterstützt, auch wenn nicht alle der notwendigen Maßnahmen für Begeisterung gesorgt haben. Daher gilt der Jägerschaft mein besonderer Dank.“
In den zur Schwarzwildjagd freigegebenen Gebieten wird auch die Jagd auf Rotwild, Damwild und Rehwild im Rahmen der geltenden Jagd- und Schonzeiten grundsätzlich wieder erlaubt. Die Jägerinnen und Jäger sind nun besonders gefordert, den Schwarzwildbestand so weit wie möglich zu reduzieren.
Land stockt Entschädigung für engagierte Jäger auf
Einige Landkreise im Seuchengebiet zahlen eine Entschädigung für erlegte Wildschweine, die nicht vermarktet werden können. Damit soll der zeitliche und monetäre Einsatz der Jägerschaft bei der Seuchenbekämpfung zumindest teilweise kompensiert werden. Das Landwirtschaftsministerium wird diese Entschädigungen aufstocken. Das Land erstattet den Landkreisen die Hälfte von maximal 200 Euro Entschädigung pro erlegtem Wildschwein.
Aufhebung der Sperrzone III
Eine weitere Erfolgsmeldung ist die Aufhebung der Sperrzone III: Die EU-Kommission hat aktuell dem Antrag Hessens zugestimmt, die Sperrzone III – und damit extrem strenge Auflagen für Schweinehalter – aufzuheben. Diese Entscheidung zeigt, dass die hessischen ASP-Bekämpfungsmaßnahmen international anerkannt werden. Bereits im vergangenen November waren weite Teile der Sperrzone III aufgehoben worden, weitaus früher als regulär vorgesehen. Für die betroffenen Schweinehalter bedeutet dies eine enorme Entlastung. Sie können ihre Schweine nun wieder vermarkten – wenn auch weiterhin unter anspruchsvollen Bedingungen.
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v.l: Sven Dude, Friedrich Schmidt, Dr. Katrin Stein, Adil Oyan,
Klaus Velbecker, Markus Stifter und Wolfgang Dörr.
Zwischenbilanz zur Afrikanischen Schweinepest im Kreis: Gute Zusammenarbeit auf langem Weg Stand: 20.01.2025
KREIS GROSS-GERAU – Sieben Monate Afrikanische Schweinepest (ASP) im Kreis Groß-Gerau: Das war für die Kreisverwaltung der äußere Anlass, um die Öffentlichkeit mit einer geballten Ladung Informationen zum Stand der Dinge in Sachen ASP zu versorgen. Bei dem dazu anberaumten Pressegespräch zogen auf Kreisseite der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan, Dr. Katrin Stein vom Veterinäramt, Rechtsamtsleiter Sven Dude und der Leiter der Gefahrenabwehr Friedrich Schmidt Zwischenbilanz. Dazu informierten Klaus Velbecker von HessenForst, Markus Stifter vom Hessischen Jagdverband und Wolfgang Dörr vom Regionalbauernverband Starkenburg.
Zur Bilanz seit Ausbruch der Tierseuche ASP, die allein Schweine krank macht, zählt, dass im Kreis Groß-Gerau seit vergangenem Juni 289 Wildschweinkadaver (Stichtag 17. Januar 2025) als ASP-positiv registriert wurden. 3581 Hausschweine und 43 Wildschweine im Gehege mussten im Juli und am 1. August in insgesamt acht Betrieben getötet werden, weil die Bestände von der Afrikanischen Schweinepest befallen waren.
Aktuell werden im Kreis 22 Schweine als Hobby gehalten sowie 674 als Nutztiere, 29 Wildschweine leben in Gehegen.
Noch immer ist unklar, warum im vergangenen Sommer so schnell hintereinander mehrere Schweine haltende Betriebe von ASP betroffen waren, obwohl sie die Biosicherheitsmaßnahmen einhielten. Das Friedrich-Loeffler-Institut ist noch mit dem Analysieren der Proben beschäftigt, sagte Adil Oyan. Dabei geht es auch um die Frage, ob Stechmücken Überträger des Virus` sein können.
Lob fürs Krisenmanagement gab es von allen und für alle Seiten. „Die Verwaltung hat sehr gut und schnell reagiert, als der erste Fall von ASP bei uns bekannt wurde“, so der Erste Kreisbeigeordnete. Die Zusammenarbeit mit dem Land war und ist harmonisch. Die Kommunikation mit Landwirtschaft, Jägerschaft und Forst wurde rasch auf stabile Füße gestellt, indem man sich regelmäßig im Verwaltungsstab bespricht. Klaus Velbecker sprach von „hervorragender Zusammenarbeit und Abstimmung untereinander“ - sowohl was den vom Land koordinierten Zaunbau als auch die Kadaversuche und -bergung angeht.
„Wir wussten schon lange, dass das Rhein-Main-Gebiet Hochrisikogebiet für ASP ist“, sagte Markus Stifter. Darum habe die Jägerschaft auch nicht in Schockstarre dagestanden, als die Seuche ausbrach. Das Verständnis für die nötigen Maßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest sei größtenteils vorhanden gewesen. Auch die Hilfsbereitschaft: Drohnen, die eigentlich für die Kitzsuche angeschafft wurden, kamen nun zum Einsatz, um erntereife Felder wildschweinfrei melden zu können.
„Wir brauchen einen langen Atem“, sagte der Sprecher des Hessischen Jagdverbandes. Das Jagdverbot im ASP-Kerngebiet könne erst gelockert werden, wenn alle geplanten Festzäune stehen, so dass bei der Jagd versprengte Tiere das hochansteckende und sehr stabile Virus nicht weitertragen können. Bei diesem Ziel könne auch die Bevölkerung helfen. Stifter appellierte an alle, sich an die Regeln zu halten: z.B. Hunde im Wald anleinen und Müll nicht einfach in die Landschaft werfen, sondern in geschlossenen Behältern entsorgen.
Wolfgang Dörr beschrieb noch einmal die starke - psychische und finanzielle - Belastung der von ASP betroffenen Landwirte, sowohl vor allem der Schweinehalter als aber auch der Ackerbauer. Er dankte allen, die helfen, ASP „im Griff zu behalten“. Anfangs habe es keine Routineabläufe gegeben, das sei jedoch sehr schnell verbessert worden. Wie die Jäger müssten auch die Landwirte nun noch lange mit den Folgen von ASP leben. „Wenn wir weiterhin regionale Landwirtschaft wollen, dann muss die Politik helfen“, betonte er.
„Nach sieben Monaten rennen wir der Seuche nicht mehr hinterher, sondern können proaktiv arbeiten“, betonte Dr. Katrin Stein. Auch wenn das Thema in der Öffentlichkeit nicht mehr so präsent ist, so gibt es im Hintergrund viel zu tun: Der Kreis übernimmt zum 1. März großteils die Verantwortung für den Zaunbau, auch wird er dann selbst für die Organisation der Kadaversuche und die Ausbildung der Kadaversuchhunde zuständig sein. Das Verfahren für die Drohnensuche solle vereinfacht werden. Die Wildschadenentschädigung ist weit gediehen. Außerdem läuft gerade die Antragstellung für die EU-Kofinanzierung der ASP-Kosten.
Bei der voraussichtlich noch Jahre dauernden Bewältigung der Seuche und ihrer Folgen hat dem Kreis Groß-Gerau die gute Vorbereitung geholfen, betonten Dr. Stein und Friedrich Schmidt. „Wir hatten mit dem Veterinäramt bereits den Einsatzplan Tierseuchen aufgestellt - und auch mehrere Übungen gemacht.“ Das half sehr, als die ASP dann tatsächlich im Kreis ankam. Schmidt lobte auch die Zusammenarbeit mit dem Land, das bei der Materialbeschaffung zur Stelle war.
Die Gefahrenabwehr stellte - unterstützt von ehrenamtlichen Helfer*innen - den ersten Kadaver-Sammelplatz mit Dekon-Schleuse bereit, baute jeweils die Schleusen zur Dekontamination bei den Keulungen auf. Nun ist sie dabei, eine witterungsunabhängige zentrale Stelle im Kreis einzurichten, die Lagerflächen, Büro, Hundeduschplatz und Dekon-Schleuse für Autos bietet.
Die rechtliche Basis für viele Maßnahmen schaffen die Allgemeinverfügungen (AV), die der Kreis erlässt. Auch hier half das Land mit Muster-AV, die in Absprache auf den Kreis angepasst wurden. „Wir wissen, dass alles immer mit Reglementierungen und Einschränkungen verbunden ist“, sagte Sven Dude. Darum werde viel mit Ausnahmeregelungen gearbeitet - sei es bei der Jagd, in der Landwirtschaft oder bei Vorschriften fürs Freizeitverhalten. Waren die Regeln anfangs sehr pauschal, so werde mittlerweile stark differenziert, um das Leben nicht unnötig zu erschweren: „Wir machen den Spagat zwischen dem Ziel, Eindämmung der Schweinepest‘ und dem Wunsch, möglichst geringe Einschränkungen vorzuschreiben.“

Afrikanische Schweinepest (ASP) im Kreis Groß-Gerau
Am 13.06.2024 wurde bei einem Wildschwein, das in Rüsselsheim-Königstädten erlegt wurde, eine virologische Untersuchung vorgenommen. Nach dem Ergebnis der virologischen/serologischen Untersuchung vom 15.06.2024 wurde bei dem Wildschwein die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Daher hat der Landrat des Landkreises Groß-Gerau den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen am 15.06.2024 amtlich festgestellt und entsprechend reagiert.
Ab diesem Zeitpunkt laufen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in der Region. Der Kreis Groß-Gerau, das Regierungspräsidium Darmstadt und das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt arbeiten dabei eng zusammen und stehen in permanentem Austausch.
Ziel ist es, die Seuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen. So soll verhindert auch verhindert werden, dass sich diese ausbreitet oder auf Hausschweinbestände übergreift. Die Infektion verläuft für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich.
Ein weiteres Ziel ist es, möglichst schnell weitere Kadaver von Wildschweinen aufzuspüren. Dazu werden u.a. auch Drohnen und speziell ausgebildete Suchhunde eingesetzt. Hierzu liegen dem Hessischen Landwirtschaftsministerium Hilfsangebote von benachbarten Bundesländern vor.
Für Menschen und andere Haus- und Nutztierarten ist die ASP ungefährlich.
Die Übertragung des Virus ist direkt von Tier zu Tier (beispielsweise im Stall, bei Transporten, in Viehsammelstellen, auf Viehmärkten sowie bei offenen Haltungsformen auch durch den Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen bzw. umgekehrt) möglich. Indirekt ist auch eine Übertragung über kontaminiertes Material (landwirtschaftlich genutzte Geräte, Futtermittel, Speiseabfälle, Kleidung, Jagdutensilien) möglich.
Ausführliche Informationen / Landratsamt Groß-Gerau einschließlich der Allgemeinverfügungen
https://www.kreisgg.de/ordnung/verbraucherschutz/afrikanische-schweinepest-im-kreis-gross-gerau
Am Landratsamt in Groß-Gerau wurde als Sofortmaßnahme am 18.06.2024 eine Kadaversammelstelle eingerichtet. Hier werden unter besonderen hygienischen Schutzmaßnahmen Proben entnommen. Der Abtransport und die Vernichtung der Kadaver erfolgt täglich mit einem Spezialfahrzeug durch ein Fachunternehmen.
Diese Einrichtung in Groß-Gerau wird solange betrieben, bis entsprechende Sammelstellen in Rüsselsheim-Hassloch und Biebesheim betriebsbereit sind.
Der Kreis hat ein Bürgertelefon geschaltet, das
täglich von 8 bis 18 Uhr unter Telefon 06152-989898 (ab Mo., 8.7.2024:
06152 9898 4000) zu erreichen ist.
Weitere Informationen auch auf den Seiten des Landschaftsministeriums
https://landwirtschaft.hessen.de/tierschutz-und-tierseuchen/tierseuchen/afrikanische-schweinepest
"Dein Handeln zählt!" - Hessen startet Öffentlichkeitskampagne und neue Webseite zur Aufklärung über die Afrikanische Schweinepest (ASP)
Kampagnenmotive machen deutlich: Die Tierseuche kann nur mit Unterstützung der Bevölkerung erfolgreich bekämpft werden
Heute (18.11.) fällt der Startschuss für eine bildstarke Öffentlichkeitskampagne des Hessischen Landwirtschaftsministeriums. Angesprochen wird die Bevölkerung in den von der ASP betroffenen Gebieten in Südhessen. Ziel der Kampagne ist es, um Verständnis für die Maßnahmen bei der Bevölkerung zu werben und zu informieren, warum mögliche Einschränkungen notwendig sind und worauf es dabei ankommt. Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann es gelingen, die Afrikanische Schweinepest erfolgreich einzudämmen.
Die Kampagne im Überblick
Die Aufstellung von insgesamt 41 Großflächenplakaten auf Autobahnraststätten und an Autobahnparklätzen innerhalb der infizierten Zone in Südhessen bildet den Auftakt der Kampagne. Die Plakate werden an den Autobahnraststätten von einem digitalen Werbespot in den Sanitär-Anlagen flankiert. Gleichzeitig ist eine neue Kampagnenwebseite ( https://schweinepest.hessen.de/ ) online gegangen, die rund um das Tierseuchengeschehen informiert. Ab dem 19. November 2024 werden darüber hinaus landesweit Radiospots zur ASP zu hören sein. In verschiedenen Tageszeitungen und Wochenblättern erfahren Leserinnen und Leser per Anzeige im Print- und Online-Bereich von den Handlungsempfehlungen der Kampagne. Für die Social-Media-Arbeit in den Landkreisen und auf Ministeriumsebene schnürt das Hessische Landwirtschaftsministerium außerdem gerade ein umfangreiches Videoinformationspaket. Es lohnt sich also, die Kanäle zu abonnieren.
Plakate informieren ab sofort an Raststätten: Essensabfälle gehören in geschlossene Müllbehälter
Das erste Großflächenplakat wird heute auf der Autobahnraststätte Büttelborn-West aufgestellt und klärt Durchreisende über die Tierseuche auf. "Es ist noch lange nicht vorbei. Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gleicht einem Marathon, den wir nur mit Unterstützung der Bevölkerung gewinnen können. Erst, wenn wir in Hessen ein Jahr lang keinen positiven Fund mehr haben, können wir die Einschränkungen aufheben. Die Tierseuche belastet nicht nur unsere heimischen Schweinehaltungen, die Landwirtschaft und Jagd - sie verursacht bei den infizierten Tieren auch großes Leid, das wir unbedingt verhindern müssen", erklärt der hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung.
Gerade an Autobahnraststätten besteht die Gefahr, dass das Virus über mitgebrachte Wurst- und Fleischwaren eingeschleppt wird. Denn ist das Wurstbrot mit dem Virus infiziert und werden Reste davon achtlos in die Umwelt geworfen, können Wildschweine die Essensreste fressen und sich anstecken. Essensreste müssen daher draußen unbedingt in Müllbehältern mit geschlossenem Deckel entsorgt werden. Um mögliche Sprachbarrieren bei Durchreisenden zu überwinden, verlinkt ein QR-Code zur neuen ASP-Kampagnenwebseite. Dort finden Nutzer die Information zur korrekten Entsorgung von Essensresten in 20 Sprachen übersetzt: https://schweinepest.hessen.de/other-languages
Die Großflächenplakate an den Autobahnraststätten werden mit Unterstützung der Autobahn GmbH des Bundes aufgestellt. Michael Bersch, Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr in der Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes : "Es gehört zu den grundlegenden Aufgaben des Betriebsdienstes unserer Autobahnmeistereien, die Rastanlagen und Parkplätze entlang der Autobahn im südlichen Hessen zu unterhalten. Unser Appell an alle Verkehrsteilnehmer: Halten Sie die Parkplätze sauber und verlassen Sie die Anlagen bei Ihrem Aufenthalt nicht. Um Reisende und Fernfahrer zu sensibilisieren, unterstützen wir die Kampagne und das Engagement aller Beteiligten, um auf das wichtige Thema hinzuweisen."
Werbung um Verständnis und Unterstützung bei Betroffenen
Die Leinenpflicht, das Wegegebot im Wald sowie das Schließen von Toren an ASP-Schutzzäunen sind weitere Themen, die die Kampagne in den Fokus rückt. "Wir wissen, dass einige der Maßnahmen persönliche Einschränkungen bedeuten", sagt Staatsminister Jung. "Mit der Kampagne wollen wir nicht nur über die Maßnahmen informieren, sondern auch erklären, warum diese notwendig sind, damit wir die Afrikanische Schweinepest erfolgreich eindämmen können. Es ist sehr wichtig, dass alle, die sich in der Region bewegen, dabei mithelfen."
Landkreise, Hessischer Bauernverband und Landesjagdverband unterstützen flächendeckende Plakataktion
Weitere 5.200 Plakate (Format: 70x100 cm) befinden sich in Produktion, die dank tatkräftiger Unterstützung durch die Kommunen in den betroffenen Landkreisen (Bergstraße, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Frankfurt am Main, Groß-Gerau, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Offenbach-Land, Wiesbaden) aufgehängt werden können. Der Hessische Bauernverband (HBV) sowie der Landesjagdverband (LJV) sind Partner der Aktion und begrüßen die Kampagne:
"Für die Bevölkerung ist es nur eine kleine Einschränkung, ihre Hunde angeleint zu lassen oder Essensreste ordnungsgemäß zu entsorgen - für die hessischen Landwirte ist es aber eine große Unterstützung im Kampf gegen die Ausbreitung der ASP. Wir setzen auf eine breite Unterstützung, damit wir alle weiterhin tolle regionale Produkte aus der hessischen Landwirtschaft genießen können", betont Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes .
"Der Landesjagdverband unterstützt seit dem Ausbruch der ASP die Maßnahmen zur Eindämmung der gefährlichen Tierseuche. Mit der nun gestarteten Kampagne werden sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch der Reise- und Transitverkehr für dieses wichtige Thema sensibilisiert. Nur wenn wir gemeinsam dazu beitragen, die ASP einzugrenzen und zu kontrollieren, erst dann kann sich in der Region wieder ein gesunder Schwarzwildbestand etablieren und die familiär geführten Schweinehaltungsbetriebe erhalten wieder eine Zukunftsperspektive", so Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e. V.
Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
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Pressekonferenz am 18.06.2024