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Elisabeth Langgässer

Kindheit
Elisabeth Langgässer wurde am 23. Februar 1899 in Alzey geboren. Dort wuchs sie zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Heinrich auf. 1909, nach dem Tod ihres aus jüdischer Familie stammenden Vaters, Eduard Langgässer, zog die Mutter mit ihren Kindern nach Darmstadt. Der Vater, ein Architekt und Regierungsbaurat, war vor seiner Heirat mit Eugenie zum katholischen Glauben übergetreten.

Beruf
Nach einer Lehrerinnenausbildung erhielt Elisabeth Langgässer 1922 eine Anstellung als Volksschullehrerin. 1924 erschien ihr erster Gedichtband „Der Wendekreis des Lammes“. In der Folgezeit wurden ihre Gedichte in der Frankfurter Zeitung veröffentlicht.

Entlassung aus dem Staatsdienst
Wegen unehelicher Schwangerschaft musste sie Ende 1928 aus dem hessischen Staatsdienst ausscheiden. Am 1. Januar 1929 wurde ihre Tochter Cordelia geboren. Vater des Kindes war Hermann Heller, ein Rechtswissenschaftler und Sozialist, der aus jüdischer Familie stammte. Mit ihrer Tochter zog sie zu ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Berlin. Dort arbeitete sie zunächst als Dozentin an einer Schule und ab 1930 als freie Schriftstellerin. 1932 erhielt sie den Literaturpreis des deutschen Staatsbürgerinnenverbandes.

Publikationsverbot
1935 heiratete sie den Philosophen Wilhelm Hoffmann, der als Regisseur und Lektor beim Kinderfunk tätig war. Diese Ehe war von den Nationalsozialisten als „privilegierte Mischehe“ eingestuft worden und bot somit einen gewissen Schutz. Dadurch wurde aber ihr Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer nicht verhindert. Das bedeutete gleichzeitig Publikationsverbot.

Roman "Gang durch das Ried"
Unmittelbar davor erschien ihr Roman „Gang durch das Ried“. Dieser Roman spielt im Jahr 1930 und beschreibt auch ausführlich und eindrucksvoll die Landschaften und die Tierwelt des heutigen Naturschutzgebietes Kühkopf-Knoblochsaue. Auch in weiteren Schriften wird von ihr immer wieder das hessische Ried beschrieben.

Wanderweg im Ried
Der nach ihr benannte 11 Kilometer lange Wanderweg in der Knoblochsaue führt, vorbei am Forsthaus Knoblochsaue und der Schwedensäule, durch die urwüchsigen Landschaften der Riedwiesen und der Auenwälder. Ihre Tochter Cordelia galt bei den Nazis als „Volljüdin“ und wurde 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt und später nach Auschwitz deportiert. Einer Intervention des Internationalen Roten Kreuzes ist es zu danken, dass Cordelia überlebte. Auch war Elisabeth Langgässer in ständiger Sorge um ihre anderen Töchter Anette, Barbara und Franziska, die 1938, 1940 und 1942 geboren wurden. Obwohl sie seit 1942 an Multipler Sklerose litt, wurde sie 1944 gezwungen, in einer Munitionsfabrik zu arbeiten.

 


Nachkriegsjahre
Nach dem Krieg gehörte Elisabeth Langgässer zu den bekanntesten deutschen Autoren. Auch hatte sie während der Zeit des Publikationsverbotes weiter geschrieben. Ihr 1946 erschienener Roman „Das unauslöschliche Siegel“ machte sie zur bekanntesten Autorin der ersten Nachkriegsjahre. 1948 übersiedelte die Familie nach Rheinzabern.

Georg-Büchner-Preis
Die Veröffentlichung ihres zweiten Romans „Märkische Argonautenfahrt“ erlebte sie nicht mehr. Sie starb am 25.07.1950 in Karlsruhe. Posthum wurde ihr 1950 der
Georg-Büchner-Preis, einer der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen, verliehen.


Gedenktafel am Grab von Elisabeth Langgässer auf dem Alten Friedhof in Darmstadt


Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis
Der mit mit 7.500 Euro dotierte Literaturpreis wird seit 1998 alle drei Jahre an deutschsprachige Autoren, deren Werk sich durch den sprachlichen Ausdruck würdig in die Nachfolge Elisabeth Langgässers einreiht, von der Stadt Alzey verlieihen
Preisträger:
1988: Luise Rinser
1991: Rolf Hochhuth
1994: Wulf Kirsten
1997: Ursula Krechel
2000: Christa Wolf
2003: Claude Vigée
2006: Ulla Hahn
2009: Hanns-Josef Ortheil
2012: Barbara Honigmann
2015: Peter Härtling


Juni 2014: neu erschienen im
Kranichsteiner Buchverlag

Proserpina; Titelbild: Bete Koslowski, Nauheim
Proserpina von Elisabeth Langgässer
Klappentext: Erstmals 1933 veröffentlicht, ist lautere Dichtung; „die Sphären und Wesen gleiten ineinander über; das Dunkle drängt ans Licht; die Larven werden Gestalt; die Pflanzen, die Tiere offenbaren einen geheimen Sinnbezug zur ganzen Schöpfung. Die Namen der Dinge verweisen aufeinander und bedeuten einander; das Bildhafte ist das Ursprüngliche. Die traumhaften, schreckhaften, duftigen, zärtlichen Erfahrungen des Kindes Proserpina sind so alt und so frisch wie die Mythen, in denen sie zum ersten Male Gestalt wurden. So taucht der Jahreskreis dieses Kinderlebens in den Mythos wie in einen Brunnen, an dessen Rande wir noch alle wohnen. In diesem Buch ist die Unterwelt ebenso gegenwärtig wie der mittägliche Pan.“
(Claassen & Goverts)

Elisabeth Langgässer debütierte 1924 mit dem Gedichtband
"Der Wendekreis des Lammes".
1931 erhielt sie für ihr Manuskript
"Proserpina" den Literaturpreis des deutschen Staatsbürgerinnenverbandes.
Weitere Veröffentlichungen:
"Grenze: Besetztes Gebiet" (1932),
"Gang durch das Ried" (1936),
"Das unauslöschliche Siegel" (1946),
"Der Torso« und "Der Laubmann und die Rose" (1947),
"Das Labyrinth" (1949),
"Märkische Argonautenfahrt" (1950).




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Elisabeth Langgässer



Lesetipp:
Elisabeth Langgässer
Gang durch das Ried
Vorw. v. Elisabeth Hoffmann. 2002.
331 S. 20,5 cm. Kartoniert.
ISBN: 3-929265-12-5
Kranichsteiner Literaturverlag, Darmstadt



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